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Founding of Think Tanks according to year of founding

The following chart (see below) includes all those think tanks that provide their founding date and those whose date of founding can be assumed correctly. The chart shows two graphs. The yellow graph depicts the total number of think tanks for the given year. Focussing on the steepness of this graph one can break it up in three significant periods:

  • The first period beginning in 1954, when the Walter Eucken Instituts was founded, and ending in 1988.
  • The second starting in the year 1989 until 1999 being the period in which the socialist systems in the member state of the Comecon, in Yugoslavia and Albania crumbled and disintigrated. This time of disintegration coincides with a surge of think tank foundations in the respective countries (21 new think tanks of a total of 37 from 1989 until 1999).
  • The last period schließlich Gründungen die auf die vierte EU-Erweiterung (1995), den Abschluss der die EU konstituierenden und die institutionelle Kooperation der Mitgliedsstaaten vertiefenden Verträge (Maastricht 1992, Amsterdam 1997, Nizza 2001) und die Einführung des Euro (1999) folgten. Hier ist bemerkenswert, dass alle dem Stockholm Network angehörenden belgischen Think Tanks in den Jahren 2000 und folgende gegründet wurden, ebenso das Center for European Policy in Deutschland und mehrere, teils EU-freundliche, teils EU-skeptische Think Tanks in Großbritannien.

Die erste Phase schließt als Archaikum den Zeitraum von 1954 bis 1974/8 ein, in dem durchschnittlich alle fünf Jahre ein Think Tank entstand:

  • das schon genannte Walter Eucken Institut mit dem Charakter eines universitären Instituts/Lehrstuhls und seinen beiden wissenschaftlichen Buch-/Broschürenreihen,
  • das Centro Einaudi (1963) gegründet auf Initiative des Unternehmers Fulvio Guerrini (eine Initiative die im Kontext der organisatorischen und politischen Selbstorganisation der norditalienischen Geschäftswelt zu untersuchen wäre),
  • Centre for Policy Studies (CPS), gegründet von Sir Keith Joseph und Margaret Thatcher als Ideengeberin des rechten Flügels der konservativen Partei und ideologische Vorbereiterin und spätere Stichwortgeberin für die Thatcher-Administration,
  • das politische Institut der finnischen Unternehmerverbände Finnish Business and Policy Forum (EVA) ebenfalls im Jahr 1974 und schließlich
  • das entsprechende schwedische Institut Timbro im Jahr 1978.

In der Bundesrepublik dürfte das Institut der Wirtschaft Köln, das aber nicht dem Stockholm Network angehört, am ehesten den beiden vorgenannten Instituten analog sein. Jedoch drückt sich das Interesse der bundesdeutschen ökonomischen Eliten oder eines erheblichen Teils ihrer an der Auflösung der sozialstaatlichen Versäulung, der Flexibilisierung der Arbeitsverhältnisse und Privatisierung sozialstaatlicher Vorsorgeleistungen in den Aktivitäten und der Orientierung der

  • Stiftung Markwirtschaft (Gründung: 1982)

aus. Mit ihrer Programmschrift "Mehr Mut zum Markt" versuchte sie der geistig-moralischen Wende der Kohlregierung eine präzise reformerische Richtung zu geben. Die Stiftung, damals "Frankfurter Institut - Kronberger Kreis" entstand aus einer gemeinsamen unternehmerischen und akademischen Initiative.

Drei Jahre vorher, 1979, entstanden, suchte das aus dem Umfeld der Freisinnigen Partei der Schweiz hervorgegangene

das marktradikale Programm von Flexibilisierung für die Schweiz zu deklinieren und 1981

für Frankreich. Ebenso wie das Centro Einaudi und ähnlich der Stiftung Marktwirtschaft geht das Institut auf einzelunternehmerische Initiative zurück. Seit 1988 assistierte

dem iFRAP, auch seine Gründung Resultat wesentlich auf die persönliche Initiative eines Einzelnen, des französischen Spitzenpolitiker Alain Madelin, zurückgehend.

Folgt der Zusammenbruch der Nachkriegsordnung und das Mesozoikum der Think Tank-Welt mit einer Verdoppelung der Gründungsintensität in den westlichen Staaten und einer noch höheren Zahl von Gründungen in den Staaten Ost- und Mittelosteuropas. Die 21 Gründungen in Bulgarien, CSR bzw. Tschechien und Slowakei, in Polen, Ungarn, Moldawien, Rumänien und den Nachfolgestaaten Jugoslawiens sind zu einem erheblichen Teil Ausgründungen von bis dato an Universitäten und wissenschaftlichen Akademien beschäftigten Wirtschaftswissenschafler/inne/n. Die Wirtschaftswissenschaften in den den früher sozialistischen Staaten durchlaufen einen grundlegenden Funktionswandel und sind neben den lebensweltlich weniger fungiblen philosophischen und Gesellschaftwissenschaften von der politisch-ideologischen Wende auch institutionell betroffen. Diese Gründungen mögen so von drei verschiedenen Motiven gespeist worden sein:

  1. der Änderung der Ausrichtung des eigenen Forschungsbebiets zu folgen bzw. der Entwertung der eigenen Qualifikationen durch Entwicklung einer marktorientierten Wissenschaftspraxis zuvorzukommen
  2. neuen Formen kaufkräftiger Nachfrage nach wirtschaftswissenschafltichen Beratungsdienstleistungen zu genügen (gleich ob von staatlicher oder privater Seite)
  3. schließlich die nun ungehinderten Zuflüsse ausländischer Stiftungen und (halb-)öffentlicher Institutionen wie etwa Center for International Private Enterprise (CIPE), National Endowment for Democracy (NED), United States Agency for International Development (USAID), Soros Foundations Network, EU-Förderinstanzen zu nutzen.


Tt gegruendet.jpg

Gründungen nach Jahren und Ländern

Land 1954 1963 1974 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 ????
Albania 1
Azerbeijan 1
Belarus 1
Belgium 1 1 1 3 1 2 1 1
Bosnia 1
Bulgaria 1 1 2 1
Croatia 1
Czech R. 1 1 1 1 1
Denmark 1 1
Finland 1 1
France 1 1 1 1 1 2 1
Georgia 1
Germany 1 1 2 2 1 1 1 2 1
Greece 1 1
Hungary 1 1
Iceland 1
Israel 1
Italy 1 1 1 3 1
Kosovo 1 1
Lithuania 1
Macedonia 1 1 1
Malta 1
Moldova 1
Montenegro 1 1 1
Netherlands 1
Norway 1
Poland 2 1 1 1 1 1 1
Portugal 1
Romania 1 1 1 1
Russia 1
Serbia 1 1
Slovakia 1 1 1 1 1 1 1 1
Slovenia 1
Spain 1 2 1 1
Sweden 1 1 1
Switzerland 1 1 1
Turkey 1
UK 1 1 1 1 1 1 1 3 1 1 1 1 1